Nachruf Prof. Dr. Eva-Mia Coenen

Viel zu früh ist am 06.03.2023 unsere Kollegin Eva-Mia Coenen verstorben. Letzten Sommer erfuhren wir von ihrer Erkrankung und hofften alle sehr, dass sie wieder genesen wird. Dieser Wunsch hatte sich zu unserem größten Bedauern nicht erfüllt.  

1996 trat Eva-Mia Coenen, zuerst als Dozentin und später als Professorin, ihren Dienst an der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn an. Von Beginn an war sie bei den Studierenden der Sozialen Arbeit sehr beliebt. Ihre Themen in der Lehre umfassten Gebiete, die auf sehr großes Interesse stießen.  

Nachdem Frau Eva-Mia Coenen über lange Jahre (1976-1988) als Diplomlehrerin an einer Polytechnischen Oberschule tätig war, unterrichtete sie am Institut für Lehrerbildung zu Auerbach Unterstufenlehrer um dann von 1990 -1994 ihre Doktorarbeit an der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau auf dem Gebiet der kognitiven Verhaltensmodifikation zu dem Thema "Ein Beitrag zur Verbesserung des Aufmerksamkeitsverhaltens von Grundschulkindern durch das Ausblenden von Fremdmotivation" zu verfassen.  

An der Staatlichen Studienakademie übernahm Eva-Mia Coenen die Lehre in Psychologie. Ihren besonderen Schwerpunkt bildete das Thema ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung). Später konzentrierte sie sich insbesondere auf die Bindungstheorie des berühmten Arztes, Psychiaters und Psychoanalytikers Edward John Mostyn Bowlby. Viele Studierende entschlossen sich zu diesen Themenkomplexen Diplomarbeiten und später Bachelorarbeiten zu verfassen. Bei Eva-Mia Coenen erfuhren sie eine exzellente Betreuung. Dabei waren nicht nur fachliche Aspekte wichtig, sondern auch die Fürsorge, die sie den Studierenden zuteilwerden ließ.  

Zu den beiden angeführten Themen schrieb Eva-Mia Coenen auch zahlreiche Rezensionen zu Fachbüchern (insgesamt u.a. 19 Rezensionen bei Sozialnet Rezensionsdienst).  

Neben der Lehrtätigkeit als Professorin trat Eva-Mia Coenen auch als Studienrichtungsleiterin hervor. Über viele Jahre betreute sie die Studierenden der Studienrichtung „Hilfen zur Erziehung“ (vormals Heimerziehung) und der Jugendarbeit. Im Rahmen dieser Tätigkeit stand sie über mehr als zwei Jahrzehnte jährlich über 30 Studierenden zur Seite und half ihnen die kleinen und großen Klippen des Studiums zu bewältigen.  

Die Studienform des Berufsakademiestudiums – Praxisintegration und intensive Einzelbetreuung – verlebendigte sich in ihrer Person besonders ausgeprägt.  

Eva-Mia Coenen war auch in vielen Gremien tätig und prägte sie durch ihren kollegialen Stil.

Nach ihrem Renteneintritt stand sie weiterhin als Lehrbeauftragte und als Prüferin zur Verfügung. Nun ist sie viel zu früh von uns gegangen und hinterlässt in unserer Einrichtung menschlich und fachlich eine sehr große Lücke.  

Unsere tiefempfundene Anteilnahme gilt ihrer Familie.
Direktor der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn, Prof. Dr. Anton Schlittmaier und alle Kolleg_innen der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn